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Teil 5 unseres Reiseblogs

Der letzte Beitrag endete an der mongolisch-russischen Grenze.

Zurück in Rußland ändert sich die Landschaft schlagartig. Wir fahren quer durch das russische Altai. Nach Meinung vieler Reisende die schönste Ecke Sibiriens. Die Straße, die wir in Richtung Nowosibirsk befahren, der Chusky-Trakt, gehört laut National-Geographic zu den schönsten Straßen der Welt. Die „Goldenen Berge des Altai“ sind UNESCO-Weltnaturerbe und besonders geschützt. Nach all den Strapazen und Entbehrungen in der Mongolei genießen wir die Fahrt auf hervorragender Teerstraße und können uns nicht sattsehen an dem vielen Grün. Wir finden schöne Übernachtungsplätze: in den Bergen, an einer russisch-orthodoxen Kirche in Srotski und später entlang der Flüsse und Wälder. Irgendwann geht die Straße langsam über in die typische sibirische Steppenlandschaft mit riesigen Feldern und ebensolchen Kieferwäldern. Wir reißen wieder Kilometer ab und nähern uns schnell der kasachischen Grenze. Kurz vor der kasachischen Grenze haben wir die ersten 15.000 Kilometer auf der Uhr. Halbzeit, zumindest was die Kilometerplanung angeht. Wir ahnen zu diesem Zeitpunkt noch nicht, welche gewaltigen Herausforderungen tatsächlich noch vor uns liegen.

Wenige Meter vor der Grenze steht linker Hand ein Wohnwagen. Hier erwerben wir die für Kasachstan obligatorische Autoversicherung. Alles in allem ist die Ausreise aus Rußland und die Einreise nach Kasachstan recht unproblematisch und nach weniger als zwei Stunden erledigt. Zwei Tage vor Marions fünfzigsten Geburtstag sind wir im Land Nummer 7 unserer Reise angekommen. Der vierte Grenzübertritt  außerhalb der EU liegt hinter uns. Der Plan sieht noch 8 weitere Grenzübertritte dieser Art vor. Wir fahren in den Burabay-Nationalpark. Die Berg- und Seenlandschaft im Norden Kasachstans ist eine grüne Oase in den kasachischen Weiten. An der „blauen Lagune“ fragen wir an einem kostenpflichtigen Tagesparkplatz höflich, ob wir dort übernachten dürfen. Man weisst uns einen Platz ganz am Ende zu. Und was dann passiert, sollte uns so oder ähnlich häufig in Kasachstan passieren. Die Menschen sind freundlich, interessiert, suchen das Gespräch. Es werden Fotos mit uns geschossen und ständig werden wir auch während der Fahrt angeblinkt oder -gehupt. Der erhobene Daumen oder „Good Luck“ sowie „Welcome to Kasachstan“ – Rufe sind nur der Anfang. Durchs Fenster reicht man uns Schokolade als Präsent. Die Gastfreundschaft der Kasachen ist überwältigend. Leider erleben wir auch das andere Kasachstan, die korrupte Polizei. Aber das ist eine andere Geschichte. Zurück zu unserem Parkplatz. Am nächsten Morgen klopft der Parkplatzwächter mit zwei Kaffeebechern und einem frisch gebackenen Brot in der Hand an unsere Tür: „Welcome to Kasachstan!“ In der Folge dürfen wir nicht einmal die obligatorische Parkplatzgebühr entrichten. Man fühlt sich geehrt durch unseren Besuch. Die Frage nach einer öffentlichen Wasserstelle führt dazu, dass man uns am benachbarten Bauernhof aus dessen Privattank 40 Liter abzapfen lässt. Bezahlung? Fehlanzeige. Welcome to Kasachstan.

Wir fahren nur wenige Kilometer weiter und finden einen ruhigen Stellplatz direkt am Schtschuschie-See. Am nächsten Tag ist Marions Geburtstag. Ich versuche, mehr oder weniger erfolglos, das Frühstück etwas feierlich zu gestalten. Leider geht es Marion sehr schlecht. Irgendein fieser Virus hat sie flachgelegt. Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag…

Wir fahren weiter nach Nur-Sultan, der futuristischen Hauptstadt Kasachstans, die noch vor wenigen Monaten der Weltgemeinschaft als Astana bekannt war. Innerhalb weniger Wochen wurden alle Erinnerungen an den Namen Astana getilgt. Die Verkehrsschilder wurden im gesamten Land getauscht und aus den monumentalen „I ❤️Astana” Schildern wurde “Nur-Sultan”. Das Land huldigt damit seinem (seit Juni Ex-)Präsidenten Nur-Sultan Narsabajew. Ist ungefähr so, wie wenn Berlin von heute auf morgen in Angela umbenannt würde. Hat doch was, oder? Gegen Mittag erreichen wir das Nomad-4×4-Hostel. Während Marion leidend den restlichen Festtag im Bett verbringt, begebe ich mich auf Sightseeing-Tour durch die Hauptstadt der Kasachen. Astana wurde 1994 vom Präsidenten Nur-Sultan gegründet und löste bereits 1997 Almaty als Hauptstadt des Landes ab. Man kann sich diese Stadt ein bisschen wie Dubai in Klein vorstellen: eine futuristische Retortenstadt inmitten des Nichts. Schwer beeindruckt von den durch die Top-Architekten der Welt geplanten Gebäude marschiere ich in wenigen Stunden das Zentrum ab. Eine Fahrt auf den 105 Meter hohen Bajterek-Turm mit seiner 22 Meter messenden Goldkugel darf natürlich nicht fehlen. Dieses Bauwerk symbolisiert den Lebensbaum, in welchem der legendäre Vogel Samruk sein Ei ablegte. Im Inneren der Kugel hat der Präsident seinen Handabdruck in Gold abgelegt. Es ist interessant zu beobachten, mit welcher Ehrfurcht die Kasachen ihre Hand in den Abdruck legen. Personenkult einmal anders. Doch auch die anderen Monumentalbauten beeindrucken.

Nach drei Fahrtagen durch die kasachischen Steppen mit einsamen Stellplätzen im Nirgendwo erreichen wir Almaty im Süden. Hier wollen wir unserem Fahrzeug den nötigen Ölwechsel spendieren und ihn gleichzeitig für die großen Herausforderungen im Tien-Shan- und Pamirgebirge rüsten lassen. In den folgenden Ländern Kirgistan, Tadschikistan und Usbekistan gibt es keine LandRover-Vertretungen. In Kirgistan beispielsweise sind ganze 4 Defender im gesamten Land angemeldet und befinden sich im Besitz von Sammlern. Doch auch in der topmodernen Jaguar- und Landroverwerkstatt in Almaty müssen wir erfahren, dass der Defender gänzlich unbekannt ist und es keine Ersatzteile gibt. Moderne Range-Rover für die Upper-Class: kein Thema. Aber alte Defender? Da wir die nötigen Filter mitführen, ist das Problem lösbar. Ein anderes Problem aber ist nicht so einfach lösbar. Das höchste von etwa 20 Rolltoren misst 3 Meter Durchfahrtshöhe; unser Landy aber misst 3,10 Meter. Kurzerhand wird die Luft aus den Reifen gelassen und die dicksten Mechaniker dürfen einsteigen. Millimetergenau geht es in die Halle auf die Hebebühne. Öl- und Kraftstofffilterwechsel sind schnell erledigt. An einem Sonntagabend! In Kasachstan hat Jaguar-LandRover nur an einem einzigen Tag im Jahr geschlossen: am ersten Januar. Leider hat man auch eine Undichtigkeit am Kühler festgestellt. Die nächsten zwei Tage und Nächte leben und schlafen wir auf der Hebebühne. Der Kühler wird ausgebaut, ich fahre mit dem Taxi zu einem Hinterhofkrauser, welcher (erfolglos) den Kühler abdichtet. Es wird improvisiert und geschraubt bis in den Abend hinein. Am nächsten Morgen ist alles dicht und wir verabschieden uns von der Crew.

Wir fahren weiter zum Sharyn-Canyon, dem „Grand-Canyon“ Kasachstans, und übernachten mitten im Nationalpark in traumhafter Kulisse.

Am nächsten Morgen dann geht es hinüber in das Land Nummer 8, Kirgistan. Oder Kirgisistan. Oder Kirkisien. Oder kirgisische Republik. Alles ist richtig. Oder auch nicht. Ein verrücktes Land. Wir haben die letzten Tage das politische Geschehen dort genau verfolgt. Bei dem Versuch des amtierenden Präsidenten seinen Vorgänger inhaftieren zu lassen kam es zu Unruhen und Demonstrationen mit Toten und Verletzten.  Letztlich entscheiden wir uns für die Weiterfahrt und sind am 48. Tag unserer Reise  Gast in diesem Land. Leider werden wir, anders als in Kasachstan, nicht gleich wie Gäste behandelt. An der Grenze werde ich vom Drogenhund gebissen, die Straße ist in grottenschlechtem Zustand und im ersten Dorf machen wir die erste negative Erfahrung mit korrupten Polizisten. Als ich zunächst nicht bereit bin, die utopische Geldforderung für ein nicht wirklich begangenes Kapitalverbrechen zu zahlen, fährt man kurzerhand wieder und nimmt Führerschein und Fahrzeugschein einfach mit. Nach etwa einer Stunde kommt der Streifenwagen zurück und fragt nach, ob wir jetzt bereit sind, die 40 Dollar zu begleichen. Zähneknirschend zahlen wir und geraten wenig später in die nächste Kontrolle, in der ich wegen der Straftat, in Kirgistan als Tourist unterwegs zu sein, 20 US-Dollar zahlen soll. Da platzt mir der Kragen und ich fluche und schimpfe auf Deutsch über diese korrupte und unverschämte Polizei. Am Ende verabschieden wir uns per Handschlag, man salutiert vor mir, und kein Schein wechselt den Besitzer. Geht doch. Wir fahren weiter und biegen in das Baarsko-Tal ab. Hier befindet sich auf über 4.000m die siebtgrößte Goldmine der Welt. Ein unglaublicher Raubbau an der Natur. Mit Unmengen an Zyanid wird das Gold aus dem Gletscher gewaschen. Eine hervorragend präparierte Piste geht hinauf. Schließlich fahren mehrfach täglich gewaltige Truckkonvois hinauf und hinunter. Auf etwa 2.600 m finden wir einen schönen Nachtplatz in den Bergen. Am nächsten Morgen beginnt dann eine Pechsträhne, die bis heute nicht abreißt. Am Morgen tropft nicht unerheblich Kühlwasser aus einem mir da noch fremden Bauteil, dem Kraftstoffkühler. Wir füllen nach, fahren zurück und finden einen schönen Stellplatz auf einer Landzunge am Issyk Kul, dem zweitgrößten Gebirgssee der Welt. Gut die elffache Fläche und das 37-fache Volumen des Bodensees, und das Ganze in traumhafter Kulisse. Wir WhatsAppen, telefonieren und mailen mit dem ADAC, meiner Haus-und Hofwerkstatt und einem großen Ersatzteilhändler. Resultat: das Ersatzteil kostet uns gut 800,-€, Versand nochmal mindestens 200,- € plus Zollformalitäten, die wir vorher in der Hauptstadt Bischkek abklären müssen. Alternative: spezielle O-Ringe zur Abdichtung. Letztlich bestelle ich einfach für etwa 7 englische Pfund diese Ringe in England und lasse sie per Express von Fedex für weitere 30 Pfund nach Osch in ein Hostel senden. 4 Tage später sollen die Teile im etwa 750 km entfernten Osch ankommen. Mit dem Zoll kann man sich dann immer noch streiten, denk ich mir. Und eine passende Werkstatt wird sich auch finden lassen. Das wir Osch nie erreichen werden, ahnen wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Am nächsten Morgen kommen dann erstmals die Sandbleche und die Schaufeln zum Einsatz. Leider haben wir uns im weichen Sand gehörig eingegraben.

Wir fahren weiter und erreichen gegen Abend den Hochgebirgssee Song-Kul. Ein Traum auf gut 3000m Höhe. Es stürmt ganz fürchterlich, als wir direkt am See einen schönen Stellplatz finden. Am Folgetag wollen wir den See halb umrunden und auf der Südseite zurück zur Verbindungsstraße nach Osch fahren. Wie es uns dank Rahmenbruch dort oben ergangen ist, haben wir im letzten Blogbeitrag bereits ausführlich geschildert. Wir dachten da noch, dass es nicht schlimmer kommen könne. Doch das war ein gewaltiger Irrtum. Mit provisorisch geschweißtem Rahmen fahren wir die gut 55 Kilometer hinab zur Verbindungsstraße nach Osch. Etwa 550 Kilometer liegen vor uns. Wir dachten, gegen Abend in Osch anzukommen. Doch weit gefehlt. Wir sollten garnicht dort ankommen. Nach etwa 260 Kilometern und 11 Stunden nonstop Fahrzeit auf unglaublich schlechter Schotterpiste wird es dunkel und völlig erschöpft und auch verzweifelt finden wir in einem Tal vor dem letzten hohen Pass einen Nachtplatz in einem Flußtal an einer alten verlassenen und baufälligen Karawanserei. Es beginnt zu regnen, als plötzlich aus dieser Bauruine zwei Menschen auf uns zukommen. Wieder so eine Begegnung, wie es sie nur auf solchen Reisen geben kann. Hier am Ende der Welt lernen wir die drei Jungs von silkwalkexpedtion.com kennen. Zu Fuß sind diese Drei aus Minnesota, USA,  auf den Spuren der alten Seidenstraße unterwegs. Von China aus Richtung Europa. Über 4.500 Kilometer haben sie bereits zurückgelegt. Sie haben Unterschlupf in dem verfallenen Gebäude gesucht. Gemeinsam verbringen wir den Abend, leeren unsere letzten Bier- und Wodkareserven und erzählen von uns und unseren Erlebnissen.

Der Regen nimmt zu. Die ganze Nacht durch. Wir befinden uns auf etwa 2000m NN. Vor uns liegt ein 3000 Meter hoher Paß. Wir fahren am frühen Morgen los und stellen schnell fest: wir sind in diesem Tal eingeschneit. Osch, nur noch 260 Kilometer entfernt, ist unerreichbar. Wir versuchen es trotzdem und scheitern unter haarsträubenden und lebensgefährlichen Bedingungen im dichten Schneetreiben nach knapp 7 Kilometern auf 2.400m NN. Zwei Stunden später sind wir wieder zurück bei unseren amerikanischen Freunden, die genauso ratlos sind wie wir. Ein einziger Tag zu spät. Es gibt nur zwei Optionen: warten bis der Paß eventuell in drei bis vier Tagen wieder befahrbar ist oder die grauenvolle Piste zurück und in einem riesigen Bogen von über 1000 Kilometern vom Norden her nach Osch. Unnötig zu erwähnen, dass es hier keine Kommunikationsmöglichkeiten gibt. Wir sind abgeschnitten von der Außenwelt.Wir entschließen uns, den Tag dort abzuwarten und anstehende Reparaturen durchzuführen. Die Amerikaner werden am frühen Nachmittag aufbrechen zurück in die nächste Stadt, um entsprechende Winterausrüstung zu kaufen. Dann starten sie einen zweiten Versuch. Nochmal: zu Fuß!

Am Folgetag fahren wir auf der schlechten Piste, die wir gekommen sind, zurück. Etwa 30 Kilometer vor Naryn dann plötzlich wieder dieses Geräusch, schlimmer als zuvor. Die Reparatur hat nicht gehalten. Vorsichtig und unter höchster Konzentration schaffen wir es langsam bis zum „The Celestial Mountains Guesthouse in Naryn. Dort angekommen, versackt mein Kreislauf. Es war wohl doch etwas viel die letzen Tage. Wir unterbauen unser Fahrzeug und verbringen eine unruhige Nacht. Als es am nächsten Tag bis Mittags keine weiteren Erkenntnisse zu einem geeigneten Schweißer in Naryn gibt, poste ich in einschlägigen Facebookforen unser Problem. Innerhalb weniger Stunden habe ich zahlreiche Kontakte in Kirgistan. Auch der WDR unterstützt und vermittelt über das Hauptstadtstudio Moskau Ansprechpartner. Offensichtlich fühlen sich Globetrotter aus vielen Teilen der Welt genötigt, zwei so Idioten mit Hund aus der Patsche zu helfen. Und unsere Freunde aus Deutschland werden ebenfalls aktiv. Herwig von der Firma Naviton tut sich besonders hervor. Wir sind unendlich dankbar.

Währenddessen haben wir allerdings, unterstützt durch einen Volunteer des örtlichen Fremdenverkehrsamtes, mit Samir den besten Schweißer Naryns ausfindig gemacht. Behutsam stellen wir unseren angeschlagenen Landy um auf seinen kleinen Werkstatthof. Wir übernachten (mal wieder) bei einer Werkstatt, inklusive Nutzung des Plumpsklos. Am nächsten Tag wird einen ganzen Tag geschweißt, was das Zeug hält. Besonders zuversichtlich bin ich aber nicht, dass all das lange hält. Wir haben mittlerweile unsere (sündhaft teuren) Sandbleche ebenso aufgegeben wie die gesamte Heckkonstruktion zur Lagerung von Kanistern, HiLift etc. Soviel wie möglich an schwerer Ausstattung haben wir im Rahmen des Möglichen in den vorderen Bereich verfrachtet oder verschenkt.

Nach einer 12 Kilometer Testfahrt sind wir zurück am Guesthouse. Wir diskutieren die ganze Nacht, wie es nun weitergeht. Fest steht, dass allein aus Zeitgründen Tadschikistan und der Pamir gestorben sind. Bleiben die legendären Städte der Seidenstraße in Usbekistan: Samarkand, Chiwa, Buchara. Meine Güte, was haben wir uns auf all das gefreut. Am Ende der Diskussion, bei der es emotional wirklich hoch her geht, steht fest: das Risiko ist  uns einfach zu groß. Wir werden zunächst schnellstmöglich über Bishkek Kirgistan verlassen und dann auf überwiegend bereits bekannter Route wieder Richtung Nur-Sultan, dem früheren Astana fahren.

Also, auf geht‘s. Zu unserer Überraschung sind die gut 250 Kilometer bis zur kirgisisch-kasachischen Grenze sehr gut in Schuß. Auch der Grenzübertritt ist formal, aber problemlos. Eine neue Autoversicherung hinter der Grenze abgeschlossen und los geht es auf die gut 1.400 Kilometer nach Nur-Sultan. Und dann nahm das Drama seinen Lauf. Nach wenigen Kilometern wurde die Straße schlecht. Und schlechter. Und dann für etwa 250 Kilometer kaum noch befahrbar. Für gut 200 Kilometer benötigen wir knapp 13 Stunden reine Fahrzeit. Die Nerven liegen blank und unser Auto zerlegt es endgültig. Moralisch sind wir am Tiefpunkt unserer Reise. Wir übernachten wiederholt am Straßenrand. Mit Hilfe der Seilwinde und Bergegurten verspannen wir die Wohnbox, um die übelsten Kippbewegungen abzufangen. Letztlich erreichen wir nach drei grauenvollen Tagen doch noch Nur-Sultan und fahren direkt eine Werkstatt an. Und wieder wird geschweißt und verstärkt, was das Zeug hält. Diesmal heißt unser Schweißer Machmud und macht ebenfalls einen guten Job. Noch am Abend machen wir uns auf in Richtung Rußland. Es liegen noch etwa 550 Kilometer kasachische Steppe bis zur Grenze vor uns.